Stegners Erklärungsversuche

Ralf Stegner (SPD) weiß, dass anständige Linke nie was mit Gewalttätern gemein hatten. Bei Rechten gehört es zur politischen DNA. Stegners Erklärungsversuch nach den bürgerkriegsähnlichen Zuständen beim G20-Gipfel in Hamburg:

Stegner anständige Linke keine Gewalttäter
Screenshot: Tweet Ralf Stegner (www.twitter.de)

Mit diesem Statement soll die Mitverantwortung der extremistischen Linken an den Gewaltexzessen in Hamburg einfach weggewischt werden. Seine Aussage hinkt gleich an mehreren Stellen.

Bevor allerdings näher auf die Aussage Stegners eingegangen wird, soll klar gestellt werden, dass nachstehend unter den Begriffen „Linke“ und „Rechte“ Akteure (Parteien, Politiker, Bürger etc.) im politischen Spektrum verstanden werden, die sich von den jeweiligen Radikalen bzw. Extremisten dadurch unterscheiden, dass sie ihre gegensätzlichen Ansichten und Positionen im Dialog, mit Argumenten und vor allem gewaltfrei im Rahmen demokratischer Spielregeln zum Ausdruck bringen.

Kommen wir nun wieder zum Einwurf Stegners:

  1. Anständige Menschen haben nichts mit Gewalt zu tun. Dies ist eine logische Schlussfolgerung, denn wären sie gewalttätig, wären sie nicht anständig. Das hat zunächst aber nichts damit zu tun, ob jemand politisch „links“ oder „rechts“ verortet ist.
  2. Wenn „Linke“ nichts mit Gewalttätern gemein haben, haben es „Rechte“ konsequenterweise erst einmal ebenfalls nicht (siehe oben).
  3. Es werden Nicht-Extremisten (nach Stegner: Linke) und Extremisten (nach Stegner: Rechte) gegenübergestellt: Ein „Äpfel mit Birnen“ Vergleich und insofern unredlich.
  4. Radikale und Extremisten scheint es „Links“ nicht zu geben. Hingegen ist „Rechts“ per Definition (DNA lt. Stegner) politisch radikalisiert bzw. extremistisch. Das ist Blödsinn, denn danach wäre z. B. Herr Seehofer, der nachweislich nicht dem linken politischen Spektrum zuzuordnen ist, ein Gewalttäter.
  5. Bei der Verwendung der Wörter „nie“, „immer“, „jederzeit“ oder „garantiert“ ist Vorsicht geboten. Bestes Beispiel ist die von Herrn Scholz (SPD) „garantierte Sicherheit“ während des G20-Gipfels.

Herr Stegner verschließt mit seinem Statement die Augen vor der Realität. Er versucht abzulenken, indem er die Rechte mit ins Spiel bringt. Allerdings anzunehmen, die Gewalt während des G20-Gipfels in Hamburg habe nichts mit der politischen Linken zu tun, ist absurd!

Wenn es nicht Linke waren, dann waren es eben Linksextremisten. Das macht es aber nicht besser!