Wahlempfehlung
Der Präsident der Türkei Recep Tayyip Erdoğan hat den Deutsch-Türken für die kommende Bundestagswahl eine Wahlempfehlung gegeben. Sie mögen ihre Stimmen nicht der CDU, nicht der SPD und nicht den Grünen geben, weil sie feindlich gegenüber der Türkei eingestellt sind. Die Reaktionen darauf ließen nicht lange auf sich warten.
Empörung
Führende deutsche Politiker, allen voran Frau Merkel und die Herren Schulz und Gabriel sind empört. Sie verbitten sich Eingriffe der Türkei in den Bundestagswahlkampf. Es sei nicht die Aufgabe von Herrn Erdoğan sich in die inneren Angelegenheiten der Bundesrepublik Deutschland einzumischen.
Angebrachte Empörung?
Eigentlich nicht. Mahnungen und „gut gemeinte Hinweise“ kommen auch von den oben genannten deutschen Politikern und gehen an die Adresse ausländischer Politiker.
Herr Schulz belehrt die türkischen Behörden im Fall Deniz Yücel.
Herr Gabriel hat dies ebenfalls getan.
Frau Merkel rügt die Haltung Trumps zum zeitlich befristeten Einreiseverbot für Muslime.
In all den genannten Fällen handelt es sich um Einmischungen in die inneren Angelegenheiten eines Staates. Manchmal sind sie geboten, manchmal sind sie verboten.